CFC schlägt sich selbst
 
Spielstatistiken
SC Verl Einzelheiten Chemnitzer FC
Müller
:
SC Verl - CFC 3:2
Sa. 17.08.02 - 14.00 Uhr - 4. Spieltag
Zuschauer: 1050 (150)
 
Torfolge
    0:1 Zedi (5.)
1:1 Schriewers -
mann (30.)
  1:2 Demir (55.)
2:2 Milde (87.)    
3:2 Milde (90.)    
 
Schiedsrichter
Grabanowski
Hiemann
Kirch Göhlert
Schriewersmann Zedi
Sundermann Schmidt
Kaiser Walther
Siedschlag Fröhlich (90.)
Schlösser Tchipev
Perdei
(63. Rogowski)
König (65. Rolleder)
Zodrow
(58. Schröder)
Meissner
Gockel
(69. Rentmeister)
Demir
(84. Biermann)
Milde Krieg
 
Von David Reich
 

Eine chaotische Woche, geprägt von Hochwasser und Regen lag hinter uns. Trotzdem musste der CFC am Samstag in Verl ran. Eine vermeindlich leichte Aufgabe, so sollte man meinen, riskiert man einen Blick auf die Tabelle. Da steht der SC Verl mit 0 Punkten auf dem 18. Tabellenplatz und im Gegensatz dazu die Himmelblauen mit 7 Punkten aus 3 Spielen auf Platz Nummer 2.
Etwa 150 CFC-Fans verirrten sich in die ländliche Gegend von Verl um Chemnitz an die Tabellenspitze zu schreien. Das es keine leichte Aufgabe werden würde, schien schon vorher klar - Mehlhorn, Ahlf, Wohlgemuth, Jörres und Hauptmann fehlten im Defensivbereich, so dass nur 3 echte Abwehrmänner zur Verfügung standen. Trotz dieser personellen Probleme ging man voller Zuversicht ins Spiel. Begleitet von 100 Klopapierrollen und einer ganzen Menge buntem und weißem Rauch liefen die Mannschaften gegen 14.00 Uhr in den mit 1054 Zuschauern gefüllten "Hexenkessel" ein.
Und bereits nach 3 Minuten gab es Grund zum Jubeln, Tchipi per Ecke und der heranstürmende Jan Schmidt mit dem Fuss zum 1:0. Doch die Rechnung wurde ohne Schiedsrichter Grabanowski gemacht, denn dieser wollte einen Rempler gesehen haben. Da Schmidt aber niemanden berührt hatte, stand die erste Fehlentscheidung zu buche.
120 Sekunden später fiel aber dann doch das Tor. Fröhlich brachte einen Freistoss hoch in den Strafraum, König scheiterte zwar per Kopf an Müller im Tor der Gastgeber, doch im Nachsetzen war Rudi Zedi erfolgreich. "Spitzenreiter - Spitzenreiter" schallte es nun über den Sportplatz. Der Club fühlte sich in dieser Rolle scheinbar nicht richtig wohl und so kamen die Verler zu deutlich mehr Feld- und Spielanteilen und oft konnte nur das Foul die Angriffe der Westdeutschen stoppen.
Die nächste Chance mussste aber trotzdem auf Seiten des CFC vermerkt werden. In der 22. Minute bekam Ronny König einen langen Pass auf der linken Seite. Der schnelle Stürmer rannte auf das Tor zu und schoß unbedrängt aus 10 Metern, doch Keeper Müller rettete glänzend. Kurze Zeit später die nächste Großchance für die Himmelblauen. Fröhlich zuerst im Doppelpass mit Demir dann mit Krieg und dann stand er plötzlich frei vor dem Tor, doch sein Schuss landete Zentimeter neben dem Gehäuse.
Es war gerade eine halbe Stunde gespielt, da brachte sich Schirie Grabanowski wieder ins Bild. Gockel kam im Strafraum völlig frei zum Kopfball und setze diesen daneben. Es folgte ein theatralischer Fall und ein Pfiff - ganz klar, Elfmeter. Wofür, dass wußte zu dem Zeitpunkt keiner der 1054 Zuschauer. Leider konnte man nix machen und so markierte Schriewersmann das 1:1 vom Elfmeterpunkt.
Danach passierte nicht mehr viel, Zedi bekam noch eine gelbe Karte für ganz leichtes Ziehen am Trikot und mit einem Stande von 1:1 bzw. 0:5 nach gelben Karten ging es in die Kabine.
Die zweite Hälfte wurde von einem offensiven Spiel der Chemnitzer geprägt. Und keine 10 Minuten waren gespielt, da setzte "Paule" Fröhlich mit einem Pass an den Strafraum Ersin Demir in Szene. Dieser schoss aus 13 Metern mit seiner gewohnten Selbstsicherheit auf und ins Tor. Wieder gab es Grund zum Jubeln und wieder war man zum aktuellen Zeitpunkt Tabellenführer.
In den folgenden Minuten erarbeiteten sich die Mannen von Trainer Schulz weitere gute Möglichkeiten. Die erste wurde wieder durch Fröhlich eingeleitet. Er spielte Meissner auf rechts an, dieser legte flach in den Strafraum und Krieg scheiterte am Keeper. Im Gegenzug rettete Hiemann mit einer tollen Parade auf der Linie nach einer Ecke des SCV.
Eine Viertelstunde lag noch vor uns und diese sollte die bis dato größte Chance für die Chemnitzer bringen. Müller unterschätzte Demirs Hereingabe und Krieg bekam den Ball vor die Füsse. Doch anstatt mit einem überlegten Schuss den Sack zu zumachen, knallte Sein Schuss gegen die Latte, den Abpraller setzte Fröhlich aus 10 Metern neben das leere! Tor. Die Quittung für diese Chancenverwertung folgte im Handumdrehen. In einer Phase, wo keiner mehr an eine Wende glaubte, legte sich Biermann den Ball zu weit vor, geistesgegenwärtig schlug Sundermann den Ball nach vorn und da stand Tino Milde alleingelassen vor Hiemann. Ohne Mühe schoss er zum 2:2 ein.
Im CFC-Block vermischte sich nun Wut mit Hoffnung auf die verbleibenden 3 Minuten. Doch diese dominierten erschreckender Weise die Gastgeber. Und so kam was kommen musste, in der 91. Minute klingelte es erneut hinter Keeper Hiemann, denn wiederum Milde konnte aus dem Gewühl heraus den Siegtreffer erzielen.
Kurze Zeit später war Schluss, fassungslos standen die Fans im Block, keiner konnte realisieren, was in den letzten 5 Minuten passierte. Eins ist aber Fakt, wer oben mitspielen will, der muss solche Spiele unbedingt ziehen und mit 3 Punkten nach Hause fahren. Ein Spiel hat auch in Verl 90 Minuten und wer sich seiner Sache schon vor Ultimo sicher ist, der wird zurecht bestraft.

Nebenbei: Die 7 schien an diesem Tag keine Glücksnummer für den CFC zu sein, denn jeder 7. Fan im Stadion war ein Himmelblauer und auf 7 CFC-Fans kam genau eine Fanclubfahne ;o).

 
Einzelkritik:

Holger Hiemann - 3
Daniel Göhlert - 4
Rudolf Zedi - 2,5
Jan Schmidt - 3
Stefan Meissner - 3
Ingo Walther - 3
Christian Fröhlich - 1,5
Tzvetomir Tchipev - 2
Ersin Demir - 1,5
Rainer Krieg - 2,5
Ronny König - 3,5
Steve Rolleder - 2,5
Andreas Biermann - 5 (kapitaler Fehler im Spielaufbau vor dem 2:2)
 
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