"Wir sind nicht besser"
 
Spielstatistiken
Bayer Leverk. A. Einzelheiten Chemnitzer FC
Adler
:
Bayer Leverkusen A. - CFC 2:0
Fr. 27.09.02 - 19.30 Uhr - 10. Spieltag
Zuschauer: 700 (120)
 
Torfolge
1:0 Dzaka (9.)  
2:0 Thönes (84.)    
 
Schiedsrichter
Winkmann
Hiemann
Coupek Göhlert
Dittrich Mehlhorn
Bozik Biermann
El Kasmi Walther
Callsen-Bracker Tchipev
(73. Simic)
Dzaka
(79. Kruse)
Zedi
Öztürk
(62. Thönes)
Meissner
Jurat Mboma
(79. Rolleder)
Dogan Demir
Schoof
(86. Everts)
Krieg
 
Von Thomas Haubold
 

"Wir sind nicht besser" schätzte Holger Hiemann nach der Party in Leverkusen ein. Zynismus? Resignation? Oder einfach nur die nackte Wahrheit? Hoffentlich nicht! Von einem erheblichen Defizit im eigenen Anspruch und Selbverständnis zeugen jedoch die Äusserungen von Matthias Schulz ("Wir hatten aber doch mehr Chancen") und Ulf Mehlhorn ("So schlecht wars doch gar nicht"). Wenn das alles ist, ein paar Chancen mehr zu haben und ein Spiel ohne rechten Biss als ordentlichen Kick zu verkaufen, können wir die Bude zumachen. Ein Spiel gewinnt man zuerst im Kopf. Und da muss klar sein, dass man mit der Aufstellung, was die Namen betrifft, einfach solche Gegener zu bezwingen hat und vor allem wie: nämlich durch Kampf und Härte ab Minute 1. Ab der 75. nutzt das kaum noch was, da hat sich der Gegner auf das Spiel eingestellt.



Es war also mal wieder Fussballzeit an diesem Freitag. Bis Mittags noch auf Arbeit oder in die Schule ;o) gehen und dann konnte es losgehen. Diesmal mit einem beinahe üppigen Zeitpolster, der Anstoß war 19:30, ausgestattet, konnte auch der dichte Verkehr nicht beunruhigen, zumal man in die richtige Richtung fuhr. Auf der Gegenseite stauten sich die Pendler in 6 .. 7 veritablen Staus, bevorzugt im Baustellenbereich. Schicke Sache. By the way: was sind das für Idioten, die Schritttempo fahren, um zu gaffen! Aus dem Verkehr ziehen sowas. Naja, irgendwie ging es lediglich vorwärts auf der 4. NRW-Fussball-Tour in 7 Wochen. (Warum habe ich noch keine Zweitwohnung da?)

Um der Eintönigkeit zu trotzen nahm die Route diesmal einen südlichen Verlauf. Auf Höhe Alsfeld war klar, dass es noch mehr verrückte Himmelblaue gab, die auf Tour in die vielleicht hässlichste Stadt dieses Landes waren. Dort tauchte die bekannte Rückfront des Südkurvenbusses auf. Aber ach! Wieso fahren die auf dem Standstreifen? Und warum am Haken eines Abschleppdienstes? Da war was passiert. Da das Strikers-Mobil nur mit 2 Plätzen belegt war, fuhren wir also raus, um zu helfen, den Gerdl und seine Belegschaft nach Lev zu bekommen. Ein anderer PKW war auch mit demselben Ansinnen unterwegs. So gurkte man also durch das ganze Nest hinter dem Abschlepper her und erreichte irgendwann die VAG-Werkstatt. Dem großen Hallo zur Begrüßung folgte bald die Ernüchterung. Zahnriemenwechsel, eigentlich ein Ding von einer Dreiviertelstunde, finden am Freitag ab 15 Uhr nicht mehr statt, schon gar nicht halbfünf, da sind alle schön bei Mutti Kaffee trinken. Gibts ja gar nicht! Das wäre wohl in den NBL nicht passiert. Nach unerträglich langem Hin- und Her begann sich der Monteur um ein Leihauto zu kümmern. Der Opel! rollte dann auch auf den VW-Hof und wir luden unsere 2 neuen Mitfahrer Danny und David von den Emigranten ein und düsten los.

Völlig rechtzeitig erreichte man um 7 die Pillendrehermetropole. Müßig zu erklären, dass der Millionenclub für jede Vergünstigung im Eintrittspreis den passenden Ausweis sehen will. Hat man den vergessen, ist man Vollzahler. Hallo Heckert und wie ihr alle heißt: so wird gewirtschaftet! Anschliessend die intensivste Leibesvisitation der Liga 3 (nicht mal Bielefeld und Nürnberg haben das Niveau). Einzig der Griff in den Schritt bleibt aus. Endlich drin, kann man sein Fähnchen aufhängen und dabei feststellen, dass auch Supporter aus Duisburg, Essen und Gladbach am Start sind - danke. Kurz darauf erste Verluste an Bändchen, weil ein Ball das Banner abschiesst, aber eine Blitzreperatur bringt alles wieder ins Lot.

Es geht los, die "Arena" bietet den 700 Zuschauern, davon 120 aus C-Town reichlich Platz. Getragen von einem ganz guten himmelblauen Support versuchen sich die Jungs im Ballspiel. Das ging nach 9 Minuten auch gleich das erste mal schief. Doppelpass, Lupfer und fertig war der Rückstand. Die Abwehr sah erneut aus wie eine F-Jugend-Mannschaft. Danach erzielte der CFC zumindestens optische Überlegenheit in einem dürftigen Spiel. Nach einer Flut von Eckbällen hatten gleich 4 Spieler im Strafraumgewühl die Ausgleichschance, aber das Tor wollte nicht fallen. Das gelang auch nach einem Zedi-Kopfball und einem Krieg-Schuß nicht. Dann war Halbzeit. Nach dem Wechsel dasselbe Bild: die Kicker spulen ohne rechten Biss das Programm herunter. Bis auf einen spektakulären Fallrückzieher des ziemlich schwachen Demir sind Chancen Mangelware. Und so kommt, was kommen muss: Bei einem Konter kurz vor Schluss stellt sich Walther im Zweikampf glatt an, noch ein Querpass und völlig unbedrängt kann Thönes zum Endstand einlochen. Der CFC steht nun im Mittelfeld jenseits von gut und böse, wo sie nach diesen Leistungen auch hingehören. Man darf gespannt sein, wie Rico Steinmann als neues Vorstandsmitglied die Sache bewertet und welche Möglichkeiten gefunden werden, aus diesem Mittelmass herauszukommen.

Nach dem Spiel gab es am Mannschaftsbus noch ein Kärtchen für Steffen Süßner zum 25., vielleicht das Beste am heutigen Pannentag. Noch ein kurzer Schwatz mit den Duisburger Ultras, die nun schon fast Dauergast bei unseren Auftritten in NRW sind, dazu ein Bierchen und ab gings auf die 550 km nach Hause. Halbvier war der ziemlich frustrierende und sinnlose Auftritt beendet.

 
Einzelkritik:

Holger Hiemann - 3
Daniel Göhlert - 3
Ulf Mehlhorn - 4
Andreas Biermann - 5
Ingo Walther - 4
Tzvetomir Tchipev - 4
Rudolf Zedi - 3
Stefan Meissner - 4
Cesar Mboma - 4
Ersin Demir - 3
Rainer Krieg - 3
Alexander Simic - 5
Steve Rolleder - 5
 
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