Abstiegsregion ahoi
 
Spielstatistiken
Chemnitzer FC Einzelheiten SC Paderborn
Hiemann
:
CFC - SC Paderborn 0:2
Sa. 19.10.02 - 14.00 Uhr - 11. Spieltag
Zuschauer: 2800 (5)
 
Torfolge
    0:1 Saglik (80.)
    0:2 Saglik (85.)
 
Schiedsrichter
Marks
Joswig
Vesovic Dotchev
Zedi Krösche
Mehlhorn Glöden
Göhlert Becker
Walther Siebert
M'Boma Manthey
Biermann
(79. Simic)
Canale
Jörres Devoli
(89. Ziesche)
Rolleder (64. Krieg)
Schmidt
(66. Saglik)
Demir Gerov
(86. Dobri)
 
Von Thomas Haubold
 

Diese Woche ging der VfB Chemnitz in die Offensive und versucht seine Mannschaft bei einem (vor allem fianziell starken) Verein unterzubringen, um, so die Vereinsführung, für Chemnitz eine Oberligamannschaft zu sichern. Dass dabei auch der CFC zu den Befragten gehören wird, liegt nahe. Wenn allerdings die Himmelblauen weiter so spielen, könnte man die Oberligamansnchaft auch aus eigener Kraft schaffen. Ganze drei Zähler beträgt der Vorsprung vor den Abstiegsrängen noch, die letzten 6 Punktspiele erbrachten die magere Ausbeute von 3 Zählern.

In Vorahnung dessen, was auch heute wieder kommen sollte, wurde zum Spielbeginn eine nette Choreo aufgeführt. Thema: Bei euren Frauen klappts doch auch bis zum Ende, untermalt von Plakaten, die zeigen, wann und wo man welche Tore in den letzten Minuten gefasst hat. (Da kommt ganz schön was zusammen). Ganze 2800 Zuschauer wurden Zeuge dieser Aufführung, darunter 5 im Gästeblock.

Matthias Schulz muß weiterhin auf wesentliche Spieler verzichten. Neben den Langzeitverletzten müssen Tchipev und Meissner (für dieses "brutale" Beinstellen gegen Osnabrück sind ihm 4 Spiele Sperre rangeschnappt! Danke Fussballmafia!!) pausieren. Folglich spielt die Mannschaft mit einer Art letztem Aufgebot. Nachdem es in Uerdingen ganz gut funktionierte, findet sich der 500-Spiele-Jubilar Mehlhorn auf der Liberoposition wieder, im Sturm ist Rolleder von Beginn an der Krieg-Ersatz.

Alternierend von Sonne und Graupel begleitet, entwickelt sich in Hälfte 1 ein Langweiler, der dem geneigten Zuschauer genügend Zeit für ein Schwätzchen liess, ohne Gefahr zu laufen, etwas zu verpassen. Der Fairness halber sei ein Freistoss von Mehlhorn herwähnt, mit dem er nach vielleicht 15 Minuten den Gästetorer zur Faustabwehr zwang. Auch Biermann und Demir schossen erfolglos auf den Kasten. Ansonsten hätte man das Spielfeld auch getrost auf 40 Meter verkürzen können und die Tore abbauen. Von der versprochenen zupackenden Spielweise war nicht viel zu sehen. Das Chemnitzer Bemühen glich sich mit der gut sortierten Abwehr der gleichfalls in sportlichen und finanziellen Nöten steckenden Paderborner aus. Die anfänglichen Versuche der Anfeuerung durch die Fans machten einer dem Trauerspiel angemessenen Ruhe Platz.

Nach dem Seitenwechsel fand das Trauerspiel seine Fortsetzung. Krieg wurde zwar für den Dauerläufer Rolleder eingewechselt, aber zu druckvollem Spiel führte auch das nicht. Die wenigen Schussversuche landeten in der gut aufgestellten Paderborner Hintermannschaft. Die keineswegs überragenden Gäste schafften es jetzt sogar das Spiel an sich zu ziehen. Begünstigt durch sicher auch dem mangelnden Selbstvertrauen geschuldeten technischen Fehlern schon bei einfachen Bällen kamen sie immer öfter vor Hiemanns Tor. Der konnte sich dann auch mehrfach auszeichnen. Dennoch: Diätfussball auf beiden Seiten.

Dann brachen die letzten zehn Minuten an und damit das mit der Choreo angesprochene Dilemma. Das einzig verlässliche am Chemnitzer Spiel sind Gegentore am Ende. Begünstigter war diesmal der eingewechselte Saglik, der jeweils nach Eckbällen von Vesovic allein gelassen wurde und so mit Kopfbällen die insgesamt gerechtfertigte Niederlage besiegelte.

Damit ist es also vollbracht. Der CFC hat die Abstiegsregion dicht vor Augen. Und schlimmer noch: die Mannschaft macht nicht den Eindruck, sich dem entgegenstemmen zu können. Die immerwieder gleichen Fehler sind nur noch Ausdruck einer erneut desolaten Gesamtvorstellung. Man kann nur hoffen, dass die Leistungsträger, die aus unterschiedlichen Gründen nicht aufgeboten werden, bald wieder an Bord sind und das Ruder herumgerissen werden kann, sonst wird es bald ganz dunkel aussehen. Damit verbunden wird auch die Zukunft von Schulz auf dem Trainerstuhl sein. Man darf gespannt sein, ob er Gelegenheit haben wird, dieses Gegensteuern noch selbst anzupacken, denn diese Position steht in solchen Situationen schnell zur Debatte. Auf jeden Fall müssen neue Wege beschritten werden. Ob er dazu im Stande und willens ist, darf in Anbetracht einiger Äusserungen erfahrener Spieler nach dem Spiel in Frage gestellt werden. Aber noch hat er es selbst in der Hand. Ich denke, nächste Woche wissen wir mehr.

 
Einzelkritik:

Holger Hiemann - 2,5
Alexander Vesovic - 5
Ulf Mehlhorn - 4
Daniel Göhlert - 4,5
Rudolf Zedi - 3,5
Ingo Walther - 4
Cesar M'boma - 4
Andreas Biermann - 4
Guido Jörres - 3,5
Steve Rolleder - 4
Ersin Demir - 4
Rainer Krieg - 4
Alexander Simic - 4
 
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