Kämpfen und siegen - es funktioniert wieder!
 
Spielstatistiken
Chemnitzer FC Einzelheiten 1. FC Köln A.
Hiemann
:
CFC - 1. FC Köln A. 2:0
Sa. 16.11.02 - 14.00 Uhr - 17. Spieltag
Zuschauer: 2750 (30)
 
Torfolge
1:0 Mehlhorn (68.)    
2:0 Meyer (75.)  
   
 
Schiedsrichter
Grudzinski
Sokolov
Zedi Ende
Göhlert D. Ndjeng
Mehlhorn Schröder
Meyer Kiskanc
Walther Celikovic
(72. M. Ndjeng)
Tchipev Opitz
(54.Ouedraogo)
Biermann
(74. Schmidt)
Niedrig
Mboma Schäfer
Meissner
(62. Krieg)
Chitsulo
(72.Lejan)
Demir Federico
 
Von Thomas Haubold
 

"Was gut war kommt wieder" stand zu Spielbeginn in der Südkurve zu lesen. Dieser Spruch galt Joachim Müller, seit dieser Woche neuer Chefcoach des CFC. Ihm große Trainererfahrungen nachzusagen, ist sicher falsch. Aber er ist einer, der am Chemnitzer Fussball hängt und seine Stärke und Engagement auf die Mannschaft übertragen kann. Dies hat er schon bei der Heckert unter Beweis gestellt, die er vorm sicheren Abstieg rettete. Ob ihm dies auch an der Gellertstrasse gelingen wird bleibt zu wünschen. Sicher wird er nicht ad hoc seine frühere Spielintelligenz und Torgefährlichkeit vermitteln können, aber das unbedingte Wollen wäre ja auch schon ein Anfang.

Dass er dafür den richtigen Ton gefunden haben muss, zeigte vor allem die erste Viertelstunde des Spiels gegen die Kölner Amateure. Mit einer sehr offensiven Aufstellung beginnend, immerhin stand man seit ewiger Zeit wieder mit drei nominellen Stürmern und einer zusätzlichen hängenden Spitze in der Startformation, wurden die Domstädter regelrecht an die Wand gedrückt. Agressivität schon am gegnerischen Strafraum und der Kampf um jeden Ball, gepaart mit Flügelspiel und Doppelpässen saehen schon recht ordentlich aus. Zwangsläufig ergaben sich auch Chancen, so zum Beispiel nach Biermanns Schussversuch, dem eine Flanke von Demir vorausgegangen war oder zweier Gelegenheiten von Meissner mit Kopf und Fuss, die aber entweder über den Kasten gingen oder aber vomTorwart pariert wurden. Leider fiel in der Phase das Tor, welches viel Blockade in den Köpfen hätte einstürzen lassen, noch nicht. Der Druck wurde etwas reduziert und Köln hatte erstmals die Gelegenheit, sich aus der Umklammerung zu befreien. Das Spiel verlagerte sich ins Mittelfeld, das Niveau war im Sturzflug. Viel klein-klein und eine unnütze Anzahl von Doppelpässen hemmten den Spielaufbau.

Köln zeigte sich nach den zuletzt siegreichen Spielen und in Anbetracht einer klasse Auswärtsbilanz mit bisher 12 Punkten erschreckend schwach. Nur ein Freistoss von Frederico, den Hiemann aber mühelos wegfing, konnte vermerkt werden. Auf der Gegenseite konnte der sehr aktive Meissner seine exzellente Schussposition nicht verwerten, in die er nach Demirs Zuspiel und guter Laufarbeit gelangt war. Der Ball strich doch deutlich am rechten Pfosten vorbei ins aus. Aber auch der rot-weisse Kapitän Niedrig machte es nicht besser und schoss links am Tor vorbei. Die letzte Gelegenheit vor dem Pausentee hat Demir, aber schliesslich war die erste Hälfte vorbei und es stand torlos 0:0.

Mit Wiederanpfiff erlebte der Block 6 die Premiere einer Zusatz-Uffta, weil bei Teil eins zwar alles und jeder erwähnt wurde, aber unser Rucksack die Grubenlampenkolonne vergessen hatte. Also nochmal in die Hocke, die notwendige Ergänzung eingepflegt und alles war gut. Alles gut war aber auf dem Feld nochgar nichts, schliesslich stand die Anzeigetafel unverändert in der Startkonstellation. Dies zu beheben machte sich Tchipev, der angeschlagen nicht zur ansonsten bekannten Wirksamkeit auflief. an einen Freistoss, der aber Sokolov nicht in Verlegenheit brachte. Mehr Können beurfte es schon bei einer tollen Rakete von Demir, die aber geradeso über die Latte gelenkt wird. Viel Spielerisches wird nicht gezeigt, aber nach wie vor imponiert der Kampfeswille, der sogar die deutlichen Schnelligkeitsmerkmale auszugleichen vermag, die besonders deutlich bei Mboma erkennbar wurden. Aber irgendetwas muss passieren und folglich bringt Müller mir Krieg einen Strafraumwühler. Trotzdem nimmt es nicht Wunder, wenn Standardsituationen zum Erfolg führen müssen. Und eine dieser Gelegenheiten nimmt Mehlhorn, der im heutigen Spiel ziemlich viel auch für den Angriff tat und häufiger als gewohnt nach vorn kan, wahr. In etwa 30 Meter Entfernung zur netzverhangenen Kiste stehen Mehlhorn und Demir am Ball, aber Ulf hat sich wohl durchsetzen können und schiesst....schiesst durch die Mauer, die das Leder noch abfälscht, so dass der Keeper den Ball nur noch an den Pfosten lenken kann. Von dort pritscht ihm das Leder an die Wade und dann ins eckige: Tooor!! Chemnitz kann noch in Führung gehen, wer hätte das gedacht. Auch wenn viel Dusel dabei nötig war, in einer Woche interssiert das niemanden mehr.

Um dieses Gefühl der Führung zu konservieren, ersetzt Achim Müller den starken Biermann durch den Abwehrspieler Schmidt. Und dennoch war der CFC im Vorwärtsgang, und man traut seinen Augen kaum - wieder ist es Mehlhorn der den Ball durchs Mittelfeld nach vorn treibt, in den Strafraum geht und klug nach rechts spielt, wo Demir gut und Meyer besser postiert sind. Und weil Demir über den Ball stolpert, findet die Kugel auch den optimalen Adressaten. Was macht unser Basti? Stoppt den Ball, nimmt Mass und schiebt die Kugel ins lange Eck. Nix zu halten und erstes Tor in der ersten Mannschaft. Klasse! Und es steht 2:0, richtig zu Null, an das letzte Mal kann man sich nur noch mühsam erinnern. Sollte jetzt, da noch eine Viertelstunde zu spielen ist, etwa der Siegtreffer gefallen sein?

Die Kölner drängen, und folglich steht auch die Chemnitzer Hintermannschaft nicht mehr so souverän. Irgendwie gelangt Niedrig freistehend in Ballbesitz und schon brennt es lichterloh. Aber da gibts ja noch Hieme, der alles pariert, was dem sich abzeichnednen Glücksgefühl eines Sieges zuwider sein kann. Und damit nicht genug: er hat sich auch noch mit dem Lattenkreuz verbündet, wie erneut Niedrig nach seinem auf einen Einwurf folgenden Schussversuch feststellen mus. Den Nachschuss des abprallenden Balles fängt Hiemann mit den Beinen ab und hält den Sieg fest. Denn jetzt ist es amtlich: der Trainereinstand verläuft nicht nur erfolgreich, sondern auch ohne Gegentor. Grund genug für Mannschaft und Betreuer, im Anstosskreis einen Freudentanz aufzuführen. Wenn das als Sinnbild mannschaftlicher Geschlossenheit und erfolgreichen Spiels zu verstehen ist, hätte ich gern mehr davon. Und unter den Umständen kann man auch ein dürftiges Spielniveau verschmerzen. Danke.

 
Einzelkritik:

Holger Hiemann - 2
Rudolf Zedi - 3,5
Daniel Göhlert - 3,5
Ulf Mehlhorn - 2
Sebastian Meyer - 3
Ingo Walther - 3,5
Zvetomir Tchipev - 4
Andreas Biermann - 2
Cesar M'boma - 4
Stefan Meissner - 3
Ersin Demir - 3
Rainer Krieg - 3,5
Jan Schmidt - 4
 
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