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Spielstatistiken
Chemnitzer FC Einzelheiten SG Wattenscheid
Süssner
:
CFC - SG Wattenscheid 2:0
Sa. 30.11.02 - 14.00 Uhr - 19. Spieltag
Zuschauer: 2670 (80)
 
Torfolge
1:0 Demir (22.)    
2:0 Demir (90.)  
   
 
Schiedsrichter
Meyer
Jacob
Schmidt Teichmann
(70. Bach)
Mehlhorn Baumann
Göhlert Grauer
Meissner Katriniok
Jörres
(84. Baumann)
Matlik
(65. Nolden)
Tchipev Puschmann
Zedi Hamit Altintop
Meyer Ehrhardt
Krieg
(51. Simic)
Löbe
Demir Halil Altintop
 
Von Thomas Haubold
 

Jetzt haben sie es also schon wieder getan! Auch im dritten Spiel unter Achim Müllers Regie kann der Kontrahent kein Tor erzielen. Und wenn gleichzeitig unsere Torfabrik Ersin Demir trifft, erstrahlt auch ein verregneter trüber Tag auf einmal im sonnigen himmelblau.

Überhaupt kann man diesem Samstag als richtig schick bezeichnen. Das Ganze begann, nachdem man sich von der gemeinsamen Weihnachtsfeier mit Ossi 18 wieder regeneriert hatte, um halbzwölf in der Fanhalle. Schliesslich galt es, die Reste des kalten Buffets in ein gemeinsames Frühstück umzumünzen. Die Stimmung war von Anfang an bestens und daran hatten auch die Essener, deren Spiel in Dresden abgesagt wurde und die die Gelegenheit nutzten, mit ein paar hundert Leuten in Chemnitz an den Start zu gehen, ihren Anteil. Auf alle Fälle waren die heiligen Hallen noch nie derart gut besucht, gesellten sich doch auch noch eine Anzahl Wattenscheider dazu.

Das Rund war gesäumt von roten, schwarz-weissen und natürlich himmelblauen Transpis, die Stimmung ausgelassen. Pünktlich um zwei war scharfer Start, das Spielfeld hatten die Schiedsrichter trotz Dauerregens für bespielbar erklärt. Überraschend hütet Steffen Süssner das Tor der Gastgeber, da Holger Hiemann sich verletzte. Die ersten Bälle gehörten zwar den Gästen, aber schon bald hatte der CFC den Laden im Griff, erzielte Überlegenheit im Mittelfeld und kam durch Demir auch zu ersten Gelegenheiten. Diese und auch wenig später ein Schuss von Meissner, der aber nur die Eckfahne in Bedrängnis brachte, führten noch nicht zum Erfolg. Beachtlich aber erscheint, dass man mehr und mehr ausser blossem Kampf mit spielerischen Mitteln den Kontrahenten bedrängt. Offensichtlich hat Müller den Aktiven genug Selbstvertrauen geimpft, dass auch das wieder klappt.

In der 22. Minute erschallt dann erstmals Jubel unter den Zuschauern. Grund ist ein klasse Angriffszug, bei dem Krieg und Meissner den Ball aus der eigenen Hälfte nach vorn treiben und die Abseitsfalle ausspielen. So kommt es, dass Krieg allein auf Jacob zuläuft, der aber komplett falsch reagiert, viel zu spät kommt und ihn rüde umsenst. Wer jetzt mit Strafstoss gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Fifa-Referee Meyer hatte nämlich gesehen, dass Demir mitgelaufen war und gab Vorteil. Eine goldrichtige Entscheidung -Respekt-, denn Ersin hatte keine Mühe zu vollenden. Führung.

Die Randbochumer wurden nun etwas aktiver, ohne jedoch echte Gefahr herauf zu beschwören. In der Gegenrichtung war es vor allem Mehlhorn, der noch einmal richtig aufzublühen scheint und viel für die Offensive tat. Eine dieser guten Szenen mündete in einen langen Pass mit Seitenwechsel auf den heranstürmenden Meyer, ein gute Ballannahme folgte, aber leider verzieht er knapp beim Versuch, am Torer vorbei ins langen Eck zu schiessen. Schade, trotzdem gut gemacht. Noch drei Aktionen sind vor der Pause erwähnenswert und alle entspringen Wattenscheider Angriffen. Zum einen eine unterdurchschnittliche Schauspielvorstellung von Löbe, der sich auf einmal im Strafraum zu Boden warf, natürlich aber sein Leibchen umsonst beschmutzte. Und dann waren noch zwei Unsicherheiten in der himmelblauen Deckung, einmal von Süssner beim Herauslaufen, was wiederrum Schmidt zur Abwehr auf der Linie zwang und dann eine lasche Defensivarbeit, die Altintop in Schussposition brachte. Tore fielen aber keine.

Nach dem Wechsel das Bild, das wir aus weiten Teilen der ersten Hälfte kennen: der CFC im Vorwärtsgang mit Chancen in kürzeren Abständen durch Schmidt, der immer bei Freistosssituationen als Kopfballspezialist gesucht wird, Krieg - er wurde dann gegen Simic gewechselt - und auch Meyer. Auf der anderen Seite passiert nicht viel, allein ein mageres Schüsschen bleibt zu konstatieren. Aber die eigentliche Druckphase der Hausherren scheint erst zu beginnen. Über die rechte Seite arbeiten sich Meyer und Demir an der Grundlinie nach vorn. Grosses Gewühle im Strafraum, Simic legt zurück auf Meissner, der es mit der Brechstange versucht und Keeper Jacob zu einer Glanzparde zwingt. Kurz darauf entspringt einem Eckball eine Kopfballmöglichkeit von Zedi, die Kugel kann eben noch von der Linie geschlagen werden.

Die entäuschenden Ruhrpöttler, immerhin seit 6 Spielen ohne Verlustpunkt, mühen sich zwar zum Ende der Partie wieder etwas mehr um den Ausgleich, aber zwei Schüsse sind heute zu wenig. Die letze Minute ist angebrochen. Unter bereits einsetzenden Freudengesang erkämpft Baumann im Mittelfeld den Ball und sieht im rechten Augenblick Demir frei. Eigentlich hatten alle nach dessen leicht verunglückter Ballannahme die Situation schon abgeschrieben, aber der löst dieses Problem auf seine Art, nimmt den Ball "einfach" volley und vollendet zum 2:0. Spätestens jetzt brechen die Dämme, die ohnehin gute Stimmung eskaliert. Der nächste Dreier ist eingefahren und fast genauso wichtig: erneut ohne Gegentor. Weiter so, kann man da nur wünschen.

In diesen Freudentaumel hinein ein Dankeschön nach Essen für den Support und die schicke Hüpfeübung. Ich hoffe, wir haben nächste Woche wieder Gelegenheit.

Die Zipfelmützen haben auf jeden Fall ein glückliches Händchen bei der Wahl des Termins für das Geburtstagshallenturnier gehabt, das nun entsprechend gut gelaunt angegangen wurde. Mögen solche Wochenenden zur Regel werden. Bitte.

 
Einzelkritik:

Steffen Süssner - 3
Rudolf Zedi - 2,5
Daniel Göhlert - 3
Ulf Mehlhorn - 2
Sebastian Meyer - 2,5
Jan Schmidt - 2,5
Tzvetomir Tchipev - 3
Guido Jörres - 3
Stefan Meissner - 2,5
Ersin Demir - 1,5
Rainer Krieg - 3
Aleksandar Simic - 3
Mike Baumann - 3
 
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