Bei Heimspielen (leider) weiter Standard: Gegner zu clever
 
Spielstatistiken
Chemnitzer FC Einzelheiten FC St. Pauli
Hiemann
:
Chemnitzer FC - FC St. Pauli 1:2
Sa. 21.09.03 - 14:00 Uhr - 8. Spieltag
Zuschauer: 5010 (800)
 
Torfolge
  0:1 Bounoua (38.)
1:1 Rolleder (52.)    
    1:2 Gibbs (53.)
     
 
Schiedsrichter
Henschel
Dröge
Karl Morena
Ahlf Nascimento
Teichmann Matthies
Wächtler Gibbs
Zivic
(58. Primula)
Bounoua
Gillert Gruszka
Mehlhorn
(81. Arzt)
Meyer
(87. Bobrowski)
Rolleder (69. Meyer) Mölzl (62. Uilacan)
Meissner Sager
Biermann Musci
(90. Brückner)
 
Von Thomas Haubold
 

Autsch, da ist es also schon wieder passiert. 14 Tage nach der Heimpleite gegen Braunschweig durften erneut die Gäste, diesmal die Herren des FC St. Pauli, jubeln und 3 Punkte mit ans Millerntor nehmen.

Vor dieser Begeisterung in braun-weiss lagen 90 Spielminuten, die zunächst die Himmelblauen bestimmten. Die Aufstellung barg keine größeren Überraschungen, auch weil Alternativen in Anbetracht verletzter und gesperrter Spieler rar waren. Gewohnt kompakt in der Abwehr und mit guter Arbeit im Mittelfeld konnte zunächst ein kleines Übergewicht erzeugt werden. Die beste Gelegenheit zum Torerfolg hatte dabei Biermann, der jedoch den Ball nicht richtig traf. Nach etwa 20..25 Minuten war die Herrlichkeit aber auch vorbei. In dem Maße, wie die Chemnitzer von ihrer Linie abwichen, kamen die Paulianer besser zum Zuge, hatten bald das Mittelfeld unter Kontrolle, gewannen die Zweikämpfe. Ausgeglichen bleibt aber die Unfähigkeit, aus den wenigen Situationen ausserhalb des Mittelfeldes Kapital zu schlagen. Trotzdem ist die Stimmung in beiden Fanblocks gut und ausgeglichen laut.

Bis zur 38. Minute stolpert das Spielchen vor sich hin. Je nach Neigung kann sich der Zuschauer nun daran begeistern oder entsetzen, dass Musci von links auf Bounoa passt und dann aus kurzer Distanz einlocht. Schönes Ding, da hatte mal wieder die gesamte rechte Seite geschlafen und war prompt bestraft worden. Ein ziemlich unnützes Tor war es allemal, weil die Hamburger nun so stark auch nicht agierten. Aber eben cleverer. Denn unseren Herren, und das sollte das Konstante am Spiel sein, fiel nix besseres ein, als immer wieder stereotyp die Bälle in der Mitte vorwärts zu spielen, in die Mitte zuschlagen..zu flanken..Ecken und Freistösse: alles bar jedweder Überraschung. Und das dann auch noch auf mittlere Höhe, wo man gegen die hochaufgeschossenen Abwehrspieler allenfalls mittelmässig aussah. Mit diesen Eindrücken gings denn auch in die Pause.

Den besseren Anfang hatten erneut die Hausherren. Einen strammen Schuss von ?? kann Dröge aber parieren. Das war nach zwei Minütchen, kurz darauf hat sich alles wieder beruhigt und die Spielverteilung auf Rasen und Rängen, dort ist es nämlich in der 6 ganz schön empty, befindet sich auf Vorpausenniveau. Zivic, Biermann und vor allem Mehlhorn, der eigentlich schon zur Pause abgelöst werden müssen, stehen ziemlich weit neben den Socken. Und auch Teichmann ist von sonstiger Sicherheit ein gutes Stück entfernt. Umso überraschender ist in der 52. Minute zu beobachten, dass Zivic auf Rolle passt und dieser das gute Stück ziemlich unsanft aus 16 Metern ins Tor drischt. Wie konnte das denn passieren, ist man schon geneigt zu fragen. Aber wat solls, drin ist drin!

Irgendwie ist der Wurm heute aber richtig drin! Wie schon in der Vorwoche ist der Jubel noch nicht richtig verschallt, bekommen die CFC'er das Gegentor eingeschenkt. Diesmal in der Variante Ecke-Tor. Nascimento köpft und Hiemann ist geschlagen, obwohl er noch leicht am Ball war. Totenstille - der Schock sitzt tief. Anstatt aus dem Ausgleich richtig Mut zu schöpfen, Ruhe ins Spiel zu bringen, vielleicht sogar zu versuchen, im eigenen Stadion zu kontern, was man nachweislich besser kann, als selbst das Spiel aufzuziehen, schafft man wieder diese dumme Rückstandsituation. Auch wenn man nicht behaupten kann, die Spieler hätten sich in der Folge nicht bemüht, sah man kein echtes Konzept gegen diese gut stehende Pauli-Abwehr. Bemühen alleine reicht nicht aus. Die Minuten rannen dahin, ein leichtes Übergewicht ab der 80. Minute lässt sich auch attestieren, aber niemand hatte aus tiefstem Inneren heraus das Gefühl, die Niederlage liesse sich noch abwenden. Tauriger Höhepunkt war dann Teichmanns Platzverweis. Völlig überflüssig trat er, schon verwarnt, seinem Gegenspieler im Mittelfeld in die Hacken. Keine Frage, muss man geben. Dann war der Spuk vorbei, Pauli hatte sich mit ein paar Auswechslungen über die letzten Minuten gerettet und begab sich verdient in die Arme der etwa 800 Mitgereisten.

Summa summarum bleibt im Moment wohl nur der Antrag, Heimspiele in fremden Stadien austragen zu dürfen. In der Fischerwiese taugt das Spiel noch nicht, den Gegner in die Schranken zu weissen. Abwehr- und Konterspiel klappen einfach besser. Wenn dazu noch der Beton zu bröckeln beginnt, ist eine Niederlage folgerichtig. Schade, da man sich die auswärts errungenen Erfolge wieder etwas zunichte macht. Aber was solls, nächste Woche gibt es ja Gelegenheit zum Sieg.

BTW: Warum durfte eigentlich der Herr Mehlhorn bis kurz vor Schlus unter Beweis stellen, dass heute nichts geht? Man hätte mit einer früheren Auswechslung sicher beiden Seiten einen Gefallen getan. Und Supportseitig müssen wir uns auch wieder etwas straffen, zumindestens daheim.

 
 
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