Unverdient: 2 Tore in den letzten Minuten
 
Spielstatistiken
Chemnitzer FC Einzelheiten Wuppertaler SV
Hiemann
:
Chemnitzer FC - Wuppertaler SV 1:2
So. 05.10.03 - 14:00 Uhr - 10. Spieltag
Zuschauer: 2600 (100)
 
Torfolge
1:0 Rolleder (37.)  
    1:1 Klemmer (87.)
    1:2 Baumann (90.)
     
 
Schiedsrichter
Grudzinski
Maly
Karl Mehnert
Ahlf Klemmer
Teichmann Baumann
Göhlert Walbröhl
Zivic
(58. Primula)
Stark
(81. Gounai)
Wächtler Bayertz
Mehlhorn
(81. Arzt)
Tavarez
Meissner
(80. Lenk)
Rietz
(67. Terranova)
Rolleder
(89. Baumann)
Kohout
Biermann
(65. Gillert)
Ebersbach
(91. Bach)
 
Von Thomas Haubold
 

Heute war also der Tag, an dem nach zwei Pleiten wieder einmal ein Sieg her sollte. Natürlich ist es kein leichtes Unterfangen gegen den aktuellen Spitzenreiter aus Wuppertal, aber richtig unmöglich sollte es auch nicht sein. Gegen zwölf trafen sich die ersten verkaterten Gestalten der gestrigen Ultras-Party (vielen Dank nochmal an der Stelle, war wieder ganz grosses Kino im PEB-Club) und begannen ihre Lebensgeister mit ein paar Konterbier wieder zu reanimieren. Von den gross angekündigten 400 Wuppertalern waren am Ende 3/4 nur virtuell da, aber die Chemnitzer Fraktion hatte auch nur eine spärliche Anzahl mobiliseren können.

Supporttechnisch gab es das Standardprogramm mit Doppelhalten und Fähnchen auf beiden Seiten, die Stimmung war trotz des Vorabends ganz passabel. Auch die Himmelblauen begannen druckvoll und hatten gute Chancen durch Rolleder, Meissner oder Zivic schon in der Anfangsphase. Den größten Widersacher im Angriffsschwung wollte aber einer spielen, der auf dem Papier gar nicht zum Kontrahenten gehörte: Schiedser Grudzinski. Schon nach einer guten halben Stunde schickt er Ahlf zum Duschen, das Unverständnis über diese Entscheidung ist und bleibt gross. Sicher kann man in den Untiefen der Paragraphen einen kleingedruckten Passus finden, der die Entscheidung als richtig zu begründen weiss und freilich ist es an einem Ort des Spielfeldes, nämlich fast am gegnerischen Strafraum, passiert, wo jedwedes Foul Blödsinn ist, aber für mich ist und bleibt es eine Fehlentscheidung, bei der der Pfeifenmensch die Chemnitzer mutwillig übervorteilt. Eine vergleichbare Situation auf der Gegenseite hatte nämlich durchaus nicht diese Konsequenz.

Dem CFC gelang fast prostwendend die einzig richtige Antwort: Zivic tritt einen Freistoss in den Strafraum und Rolle-Hooligan macht per Kopf sein zweites Tor. Den Jubel und die Genugtuung im Chemnitzer Rund kann man sich ausmalen. Noch sind aber fast 60 Minuten in Unterzahl zu überstehen, aber noch ist der CFC die Mannschaft, die Druck macht.Hochverdient trägt man die Führung zum Seitenwechsel.

Auch nach dem Wechsel ist der Club die bessere Mannschaft, die Abwehr steht fest. Karl beispielsweise zwingt Maly zu einer Glanzparade nach einem Freistoss. Kurz darauf droht alles zu eskalieren, als Baumann Biemann rüde umsenst und dafür, wie eingangs erwähnt, nur Gelb sieht. Sowas ist grober Beschiss oder, was wahrscheinlicher ist, ziemliches Unvermögen.

Danach wird der WSV stärker, kommt, was man von einem Tabellenführer eigentlich erwarten sollte, selbst zu Chancen. Mit großartigem Einsatz konnte die gesamte Chemnitzer Mannschaft den Vorsprung bis dahin verteidigen. Auf den Rängen hat nach einer gewissen Flaute kollektiver Dauergesang wie zu besten Auswärtsauftritten begonnen. Und wir nähern uns den letzten Minuten, genauer gesagt der 87. Minute. Eine Flanke segelt gemütlich in den CFC-Strafraum und irgendwie hat sich Hieme etwas verpeilt. Jedenfalls kommt er noch eben an den Ball, wehrt aber viel zu kurz ab, genau vor die Füsse von Klemmer. Der schiebt flach ins linke Eck und aus ist es mit dem Traum vom Sieg. Als dann fast mit dem Abpfiff Ebersbach aufs Tor schiesst und dessen Ball abgefälscht unter die Latte knallt, steht ein komplett unverdienter Sieger fest. Der WSV hat, ausser dem Ausnutzen günstiger Randbedingungen und jeder Menge Dusel, nichts gezeigt, was zum Tabellenersten berechtigen würde. Und der CFC hat eine bittere Niederlage mitbekommen. Nach diesem großen Kampf wären die Punkte mehr als verdient gewesen. Aber so ist das im Fussball, nicht immer der bessere gewinnt. Hoffen wir mal, das am nächsten Sonntag gegen eine der uns so geliebten Ama-Herden drei Punkte hängen bleiben.

Einen Höhepunkt im Fandasein der letzen Vergangenheit gab es im Anschluss des Spiels: im Beisein von Rico Steinmann und Erwin Trageser wurde der Fanrat gewählt. Genaueres bitte ich den News zu entnehmen.

 
 
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