Spielberichte

 
Spielstatistiken
Union Berlin Einzelheiten Chemnitzer FC
Glinker
:
Union Berlin - Chemnitzer FC 1:1
Do. 28.04.05 - 19:30 Uhr - 33. Spieltag
Zuschauer: 3730 (350)
 
Torfolge
  0:1 Kanitz (9.)
1:1 Hauswald (48./FE)    
     
 
Schiedsrichter
Borsch
Süssner
Bergner Mehlhorn
Koch Becker
Boden Stark
Hauswald
(90. Wingerter)
Kanitz
Kaiser Göhlert
Müller Meyer
(81. Arzt)
Bönig Okeke
Prokoph Fillinger
Schulz Schindler
(89. Calicchio)
Rath
(75. Coiner)
Schmidt
(60. Pinto)
 
Von Thomas Haubold
 
Chance vertan - nur Unentschieden in der Försterei
 

Traurig, aber wahr: mit Union verabschiedet sich wieder eine Traditionsmannschaft in die Niederungen der Oberliga. Da sich somit die Wege für mindestens ein Jahr trennen, wollte man dieses Aufeinandertreffen nicht versäumen. So dachten auch gut 300 Chemnitzer, was für einen Donnerstag Abend akzeptabel ist. Die Stimmung speziell in der ersten Hälfte vorzeigbar, beide Lager hatten visuell etwas vorbereitet. Beim CFC gabs hellblau-weiße Schärpen, was der immer noch lebende Keiler auf Unioner Seite inhaltlich zu bedeuten hatte, erschließt sich mir zwar nicht, aber gut, macht nichts.

Das Spiel läuft an und für die Gäste ist ein Sieg oberste Bürgerpflicht, denn auch für Chemnitz ist die Luft immer noch arg dünn. Ohne großen Zauber starten auch beide Mannschaften durch. Trotz dessen der CFC engagiert beginnt, gehört der erste Knaller den Hauptstädtern. Rath kommt mutterseelenallein auf Süssner zu, aber der greift sich in toller Manier die Kugel von dessen Fuß. Schwein gehabt. Kurz darauf kann man Kanitz dabei beobachten, wie er links durchgeht, nach innen zieht und mit einem feinen Sonntagsschuß ins rechte Dreiangel trifft. So hatte man sich das vorgestellt und entsprechend wird die Führung bejubelt. Wenig später ist auch das erste Mal Feuer im Chemnitzer Block. Da hatte der an sich penible Einlaßdienst eine Kleinigkeit übersehen. Was allerdings der Typ genommen hat, der das Bengalo meint aufheben zu müssen, während recht offensichtlich drei Jungs mit Knopf im Ohr anrücken, ist nicht bekannt. Grobe Dummheit gehört bestraft. Ein paar andere Leute hatten später mehr Glück, weil Wolle R., der, daß sei lobend erwähnt, einen guten Tag hatte, ihnen den "Arsch gerettet" hat.

Zurück zum Spiel. Die Berliner präsentieren sich der Tabellensituation angemessen, also ganz dürftig. Fillinger und im Nachschuß Okeke, der ansonsten nichts aufs Tablett brachte, hätten den Sack bis zur Pause zumachen müssen. Erst in der 41. Minute hatte Hauswald eine Chance für Union, aber da er sich nicht zu entscheiden wußte, was mit dem Ball zu tun sei, wurde der Versuch abgeblockt. Dann war erst einmal eine Viertelstunde Pause vom an sich mäßigen Kick. Ohne Änderungen in der Aufstellung gings dann nach dem Seitenwechsel weiter, eine Ändrung des Spielstandes erfolgte jedoch unerfreulich schnell. Mehlhorn hatte im Duell der Spielführer Bergner im Strafraum gerempelt. Eine denkbar dumme Aktion des erfahrenen Spielers. Hauswald sagt "Danke" und der Spielverlauf stand Kopf.

Der CFC brauchte nicht viel Zeit, sich zu fassen, bleibt weiter klar überlegen und auch weiter unglücklich im Abschluß. Oder wie soll man es bezeichnen, daß beispielsweise Fillingers strammer 30-Meter-Schuß nur den Pfosten trifft. Keinen Erfolg hatten in der Folge auch Kanitz, Mehlhorn und Okeke. In den letzten Minuten offener Schlagabtausch, beide wollten gewinnen und beide hatten dazu Gelegenheit. Allerdings wird auch offenbar, warum die Mannschaften ganz im Keller stehen. Und so trennt man sich unentschieden. Deutlich zu wenig für den CFC, um sich wieder oberhalb des rettenden Striches in der Tabelle zu finden, hoffentlich bleibt dieser Punktverlust, und nichts anderes ist es, in der Gesamtbilanz ohne Folgen.

Im Chemnitzer Block lagen zwischenzeitlich die Nerven auch blank. Es mußten sogar die Grünen eingreifen, als sich die eigenen Leute in die Haare bekamen. Es hat sich zwar schon seit einer Weile angedeutet, daß die Teeniefraktion ob einiger saublöder Aktionen von den älteren Semestern Maß genommen wird, aber sowas im Stadion auszutragen ist trotzdem Blödsinn!

So long. Ziemlich bedröppelt und sauer nahm man dann den Heimweg in Angriff. Leider ging das dann ob einiger Vorfälle sehr zögerlich voran. Vorm Unioner Eingang hat es wohl Rangeleien gegeben und in der Folge auch Knüppel frei und in der Nähe der Chemnitzer Laufwege hatte die Polizei ein kleines Kesseltreiben an Berlinern vorgeführt und dabei einen Unioner vor die Straßenbahn gestoßen. Das sah schon ziemlich übel aus, wie der Junge da reglos im Gleisbett lag. Zum Glück hat er das ganze überlebt. Leider steht nicht zu erwarten, daß das bei den Staatsdienern zum Anlaß genommen wird, das eigene Tun kritisch zu hinterfragen. Irgendwann gings dann weiter, schnell noch ins Krankenhaus, Hegi einfangen und ab auf die Bahn nach Hause. Weniger glücklich hatten es die Busfahrer getroffen, die bis weit ins Brandenburgische hinein von den Grünen im Schrittempo und mit Zwischenstops eskortiert wurden, aber irgendwann waren alle wieder daheim.

 
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