Spielberichte

 
Spielstatistiken
Chemnitzer FC Einzelheiten BVB Dortmund (A.)
Süssner
:
Chemnitzer FC - BVB Dortmund (A.) 3:1
Sa. 21.05.05 - 14:00 Uhr - 36. Spieltag
Zuschauer: 3005 (0)
 
Torfolge
1:0 Devoli (8.)    
2:0 Okeke (79.)   2:1 Steegmann (90.)
3:1 Fillinger (91.)    
 
Schiedsrichter
Bornhöft
Samulewicz
Becker Öztürk
(46. Solga)
Stark Hünemeier
Kanitz Kohlmann
Mehlhorn
(49. Baumann)
Heitmeier
(84. Topolewski)
Göhlert Horz
Devoli Seggewiß
Okeke Caliskan
(46. Saglik)
Fillinger Parensen
Callicchio
(73. Meyer)
Akgün
Schmidt
(46. Pinto)
Steegmann
 
Von David Reich
 
Nach 33 Spielen: CFC erstmals im "grünen Bereich"
 

Wir schreiben den 36. Spieltag der Regionalliga Nord, die Ausgangslage für den Chemnitzer FC ist vor dem Spiel gegen die Amateure von Borussia Dortmund nicht unbedingt rosig. Nach der Niederlage zuletzt in Bielefeld galt es in diesem Spiel unbedingt zu gewinnen, will man noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt vor den letzten beiden Saisonspielen haben.
Das Unternehmen Klassenerhalt begann Trainer Demuth dieses Mal mit dem ungewohnten Stürmerduo Callicchio - Schmidt und im Mittelfeld wieder mit Okeke von Beginn an, wie es unter der Woche von Vorstand, Presse und Fans gefordert wurde. Warum jedoch Fabio Pinto erneut die Bank drücken durfte, wird sich wohl selbst "Didi" nicht erklären können. Zwar leitete Schmidt, so viel sei schon vornweggenommen, mit seinen Kopfbällen ein bis zwei gute Chancen ein, viel mehr gelang dem Nachwuchstalent aber wieder nicht.
In der Anfangsphase durften sich die 3005 Zuschauer nicht nur über bestes Fussballwetter freuen, sondern wurden bereits nach 8 Minuten mit dem 1:0 belohnt. Als Torschütze konnte sich der enorm starke Devoli eintragen, er zirkelte einen Freistoss aus 25 Metern sehenswert ins Eck. Dies schien dem Chemnitzer Anhang so gut zu gefallen, dass ein ordentlicher Support in Hälfte eins die Mannschaft zu weiteren tollen Taten bewegen sollte. Das schnelle Tor verschaffte den Himmelblauen zunächst Sicherheit und Selbstvertrauen. Die jungen Dortmunder Amateure, die in dieser Liga sicherlich niemand vermissen wird, boten nach dem Führungstreffer keine Glanzleistung, kamen selten vor das Tor von Süssner und zeigten insgesamt ein Mittelfeldgeplänkel der mageren Sorte. Hier will also nächstes Jahr auch Mario Fillinger seine Schuhe schnüren, wir wünschen schon jetzt viel Spaß.
Da weitere gute Chancen durch Callicchio und Schmidt in Halbzeit eins ungenutzt blieben, sollte es mit der knappen Führung in die Kabine gehen. Dass es aber wirklich beim 1:0 für die Himmelblauen vor dem Pausentee blieb, darf man Keeper Süssner zu gute halten. "Süsse" entschärfte, wie schon so oft in den letzten Wochen, einen Alleingang von Caliskan (45.) mit Bravour. Hier schien die komplette Hintermannschaft des CFC schon im Spielertunnel zu sein.
Zu Beginn der 2. Halbzeit nahm Demuth dann den erhofften wechsel vor, Pinto durfte sich für Schmidt im Sturm austoben. Grund zur Umstellung gab es leider auch bei Ulf Mehlhorn. Der Kapitän musste mit einer Oberschenkelzerrung gegen Mike Baumann getauscht werden. Und dies sollte dem Spiel der Sachsen gar nicht gut bekommen, in den nächsten 20 Minuten rückten die Amateure immer tiefer in die Abwehrzone der Chemnitzer. Gleich zwei Schüsse vom eingewechselten Saglik verfehlten nur knapp ihr Ziel. Auch auf den Rängen war man sich dem Ernst der Lage bewußt und feuerte den Club nun noch lautstärker an. Ein Unentschieden und man könnte für die Oberliga planen. Im Angriff gelang nun wenig, zwar agierten die beiden Brasilianer Pinto und Callichio mit viel Einsatz und Engagement, nur gelingen sollte den beiden nichts. So konnte man das 1:0 nur mit viel Glück halten.
Erst als Callicchio in der 73. Minute das Feld verließ und der frische Meyer auf der rechten Außenbahn für viel Wirbel und Unruhe in der Dortmunder Abwehr sorgte, kam der Chemnitzer FC zu weiteren Möglichkeiten und erarbeitete sich zudem zahlreiche Eckbälle. Diese wurden, anders als in den Spielen zuvor, ordentlich und zum Teil auch genau in den Strafraum geschlagen. Scheinbar hatten sich einige Herren beim Abschiedsspiel von Mehlhorn ein paar Kniffe abgeschaut. Wiedererstarkt waren aber nicht nur die Standarts, auch Mittelfeldregisseur Okeke fand zu alter Stärke und versuchte sich in der 79. Minute mit einem 30 Meter Distanzhammer. Da dieser wunderschön von einem Dortmunder abgefälscht wurde, fand er seinen Weg, knapp vorbei am Innenpfosten in die rechte Torecke. Keeper Samulewicz konnte sich dieses Spekatkel in aller Ruhe aus der anderen Torecke anschauen. Auf den Rängen entluden sich nun die Spannungen und Emotionen, mit diesem nun greifbar nahestehenden Sieg sollte der Club erstmals nach 33 Spielen die Abstiegsränge verlassen. Doch noch war nicht Schluss, der Club drückte weiter und verpasste durch Fillinger nach Hereingabe von Göhlert weitere gute Chancen. Als das Spiel schon fast beendet schien, die Fans ihren Club feierten und selbst ein Teil der Tribüne im Stehen applaudierte, schlug der BVB dann doch noch zu. Steegmann nutzte das eine chaotische Situation im CFC-Strafraum und traf zum 1:2 Anschluss. Jetzt durfte wieder kurz gezittert werden, doch schon im Gegenzug gelang Fillinger mit einem schönen Solo die 3:1 Entscheidung und versetzte somit den himmelblauen Anfang in hohe Glücksgefühle.
Die wichtigen 3 Points wurden also geholt, hätte man in den letzten Spielen seine Chancen schon gandenlos genutzt, wäre man beinahe fast durch. So muss man aber trotz Platz 13 weiter zittern, denn noch stehen uns zwei schwere Spiele in Düsseldorf und zu Hause gegen Aufstiegsaspirant Lübeck bevor. Ein Schelm, wer schon jetzt an den Klassenerhalt denkt, denn von Dortmund trennt uns nur einen Punkt, die Hertha Bubis stehen sogar punktgleich hinter uns. Und da die Amateure immer für unschöne und wettbewerbsverzerrende Ergebnisse gut sind, sollte nächste Woche in der Partnerstadt unbedingt gepunktet werden um dann am letzten Spieltag nicht dem großen Druck ausgesetzt zu sein. Warten wir´s ab und hoffen das Beste! Auf geht´s Jungs!

 
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